Konzept: Anastasia Kostner, Martina Marini
Choreografie: Anastasia Kostner
Supervision: Martina Marini
Darstellerinnen: Anastasia Kostner, Sanne Clifford, Sandra Kramerova, Francesca Ziviani
Video: Jacco Groen
Foto: Ira Yugay, Ewald Kontschieder
In diesem Projekt erzählt die aus Gröden stammende Tänzerin Anastasia Kostner die Geschichten von vier Frauen während der Zeit der Pandemie. Es sind vier Solis getanzt von vier sehr unterschiedlichen Tänzerinnen. Jede von ihnen setzt sich mit der eigenen Sichtweise und den persönlichen Reaktionen während dieser Ausnahmesituation auseinander und stellt diese in individueller Gestik dar. Das Publikum wirft einen Blick auf vier sehr intime Seelenlandschaften und erfährt letztendlich, dass eine Krise eine wichtige Erfahrung im Leben ist. Eine Krise ist immer die Begegnung mit dem Unbekannten, die in jedem Moment einen Neuanfang zulässt und die Chance bietet, sich zu verbessern.
SOLO 1: LOSLASSEN
Dieses Solo basiert auf dem „Festhalten“ an einer Form und dem „Loslassen“ einer Form. Während des Lockdowns musste man von sehr vielen Dingen Abschied nehmen. Unter anderem von der Überzeugung, in unserem liberalen Wohlstandsleben könne so etwas nie passieren. Die Grenzen, die unserer Freiheit zum Schutze aller gesetzt werden empfinden wir als Zumutung und das Bild der heilen Welt bröckelt.
SOLO 2: ABWARTEN
Ein Solo mit Schwerpunkt auf Händen und Gesicht. Die Tänzerin experimentiert mit den in der Pandemie entstandenen Ritualen und erarbeitet eine eigene Bewegungssprache. Mittels dieses Solos werden gebräuchliche Aktionen wie Händewaschen, Maske an-und abnehmen, desinfizieren, Abstand halten und der Umgang mit digitalen Medien innerhalb einer limitierten Räumlichkeit in eine Choreographie verwoben. Das Ganze wird auf kleinstem Raum ausgedrückt.
SOLO 3: KAMPF
Dieses Solo erlaubt der Tänzerin, als Übermensch aufzutreten. Sie ist eine Art symbolische Figur, die mit Superkräften gegen das Virus ankämpft und daran scheitert. Wir inspirieren uns da an Superhelden aus Videospielen. Dieses Solo soll leicht und ironisch sein, die Tanzbewegungen entstehen aus überspitztem Kampfsport-Gehabe und aus theatralischen Elementen.
SOLO 4: VIRUS
Das letzte Solo erlaubt der vierten Tänzerin, sich in das Virus hineinzuversetzen und dessen Perspektive einzunehmen. Es vermittelt den organischen und ursprünglichen Aspekt der Pandemie und wirft Fragen zur Entstehung derselben auf. Auch ein Virus will, wie jedes Lebewesen, überleben und entwickelt erfolgreiche Strategien. Es gibt eine Theorie die besagt, dass ein Ungleichgewicht auf der Erde immer wieder von der Natur ausgeglichen wird. Wir müssen uns dringend mit der Frage befassen, was wir von diesem Virus lernen können und was es für unseren Umgang mit der Erde in Zukunft bedeutet.
Gefördert von: AFK (Amsterdam Fonds voor de Künste)