frei nach Oskar Wilde
Choreografie, Interpretation: Martina Marini
Regieberatung: Johanna Porcheddu
Stimme: Franco Marini
Musikcollage: Sonorus s.d.
Als Grundlage für dieses Stück dienen Texte aus Oskar Wildes „Salomé“, und zwar jene Gespräche, die die verliebte Prinzessin mit Johannes dem Täufer führt, dem unerreichbaren Objekt ihres Begehrens. Salomé spricht allein, hadert mit ihren verletzten Gefühlen und die Grenze zwischen Liebe und Besessenheit verwischt allmählich. Oskar Wildes Salomé ist eine selbstständige und verwöhnte junge Frau, dennoch hilflos einer unbekannten Leidenschaft ausgeliefert. Ihr Liebesgesang ist von verstörender Schönheit, tief und launisch zugleich. Spannend ist die Entwicklung der sich anbahnenden Katastrophe, der Tanz zwischen den Extremen, die Gratwanderung zwischen spiritueller Offenbarung und materieller Selbstliebe. Das Stück spricht von nicht erwiderter Liebe, jener Liebe die Luftschlösser baut und Ungeheuer gebiert, die blind macht und hellsichtig zugleich. Aber es handelt auch von der Unfähigkeit zu lieben oder besser, von der allgegenwärtigen egomanischen Unaufmerksamkeit.
«Das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes…» ( O.Wilde)